Zwei der mächtigsten Männer der Welt kommen zum ersten Mal zusammen. Beim Treffen des US-Präsidenten Trump mit Chinas Staatschef Xi in Florida geht es vor allem um zwei Themen.
Informeller USA-China Gipfel zum Spannungsabbau
Die Spannungen mit Nordkorea überschatten das erste Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping. Im Mittelpunkt stehen neben Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm auch die Handelsstreitigkeiten der beiden grössten Wirtschaftsnationen.
Der zweitägige, informelle Gipfel beginnt am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) in Mar-a-Lago, dem Privatdomizil Trumps in Florida. Nach Angaben des Weissen Hauses wird Trump gegen 14.30 Ortszeit (20.30 Uhr MESZ) in Florida erwartet. Für 18.30 Uhr Ortszeit (00.30 MESZ am Freitag) ist ein Abendessen mit Xi Jinping geplant.
Mit Ergebnissen des Treffens wird erst am Freitag gerechnet. Eine gemeinsame Medienkonferenz der beiden Staatschefs ist bisher aber nicht geplant.
Trump-Xi-Treffen von «grosser Bedeutung"
Kurz vor Trumps Treffen mit Xi in Florida verlautete aus dem chinesischen Aussenministerium, die Gespräche seien von «grosser Bedeutung» für die weitere Richtung und stabile Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden Vetomächten im Weltsicherheitsrat.
Als wichtigster Handelspartner Nordkoreas trägt China zwar alle UNO-Sanktionen mit, es befürchtet aber eine militärische Eskalation oder einen Kollaps des Nachbarn. Als Ergebnis könnten Flüchtlinge nach China strömen.
Schwierige Gespräche werden in Mar-a-Lago auch über Handelsfragen erwartet. Die Ungleichgewichte im Handel waren schon ein bedeutendes Thema in Trumps Präsidentschaftswahlkampf gewesen. Er wirft China, aber auch Deutschland und anderen Ländern bereits seit längerem unfaire Handelspraktiken zulasten der USA vor. Folge sei der Verlust von Arbeitsplätzen in den USA.
Der US-Präsident lässt nun sämtliche Handelsbeziehungen der USA überprüfen. Die USA haben ein riesiges Defizit vor allem im Handel mit China. Chinas Regierung hat auch wegen eines drohenden US-Protektionismus – einer wirtschaftlichen Abschottung – die Bedeutung eines freien Handels betont.
Handelsbeziehungen zwischen China und USA schwierig
- Aus keinem anderen Land beziehen die USA so viele Güter wie aus China: 462,8 Milliarden US-Dollar waren die Importe 2016 wert. Weil die USA aber weit weniger ausführen, beträgt das Handelsbilanzdefizit 347,0 Milliarden Dollar. In absoluten Zahlen haben die USA mit keinem anderen Land eine so ungleiche Bilanz wie mit China.
- Anders sieht es bei den sogenannten Direktinvestitionen aus, also Unternehmensanteilen. Verglichen mit der Grösse der beiden Staaten sind sie verschwindend gering. US-amerikanische Eigner hielten 2015 in China Anteile im Wert von rund 75 Milliarden Dollar. Umgekehrt besassen chinesische Anteilseigner in den USA knapp 15 Milliarden Dollar. Die USA setzen sich dafür ein, dass China seine Beschränkungen ausländischer Direktinvestitionen lockert.
- Dennoch ist China für die amerikanische Industrie ein wichtiger Absatzmarkt. Seit 2010 verkauft etwa der Traditionskonzern General Motors jedes Jahr mehr Autos in China als auf dem heimischen Markt.
Chinesische Investoren halten zudem US-Staatsanleihen im Wert von gut einer Billion Dollar, nur Japan besitzt mehr. Allerdings ist die Summe im vergangenen Jahr um gut ein Sechstel geschrumpft.
(SDA)