Mit den drei frühen Studioalben «Surfer Rosa» (1988), «Doolittle» (1989) und «Bossanova» (1990) haben die Pixies ihren Platz in den Bestenlisten längst sicher. Ihr «Laut-leise-laut»-Sound ebnete den Weg für unzählige Indierock-Bands der 90er und Nuller-Jahre.
Lange Zeit war von den Idolen einer ganzen Generation nicht mehr viel zu hören – die Legende aber wuchs und gedieh.
Da musste es schon gute Gründe geben für den Sänger und Gitarristen Frank Black (54) alias Black Francis, die Band vor einigen Jahren wieder ins Leben zu rufen. Man fragt sich nun allerdings auch weiter, ob die Gründe gut genug waren.
Nach den mit gemischten Gefühlen aufgenommenen Comeback-Werken «Indie Cindy» (2014) und «Head Carrier» (2016) sind die Pixies jetzt mit dem kurzen, melodischen, nicht allzu sehr vom typischen Sound abweichenden Album «Beneath The Eyrie» am Start. «Es enthält ein bisschen Folkmusik, aber natürlich ist es ein Alternative-Rockalbum», sagt Black im Video-Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Der als schwierig geltende Frontmann scheint selbst nicht völlig überzeugt zu sein, dass die neue Platte ein großer Wurf ist. Die zwölf Lieder enttäuschen nicht, überraschen aber nur selten.
Eine Ausnahme: «This Is My Fate», das mit rauem Spelunken-Sound an den «Alabama Song» von Bertolt Brecht/Kurt Weill erinnert (das Lied von 1927 mit der Textzeile «Well, show me the way/To the next whisky bar»). «Gitarrist Joey Santiago und Produzent Tom Dalgety haben sich entschlossen, den «Alabama Song» als Referenz zu nehmen – ich wusste das anfangs gar nicht», sagt Black.
«Beneath The Eyrie» wurde im Dezember 2018 nahe Woodstock bei New York aufgenommen. Ihre Studio-Sessions hielten die Pixies – mit Paz Lenchantin statt Kim Deal am Bass – in einer Podcast-Serie fest. Die Band lud dazu ein, die Entstehung der Songs von ersten Anfängen bis zur Albumversion mitzuverfolgen. Eine enge Verbindung zu ihren treuen Fans ist den Indierock-Ikonen also auch weiter wichtig.