Die Zeuginnen: Großer Hype um Margaret Atwoods neuen Roman

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Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood (79) hat in der Nacht in einer Londoner Buchhandlung aus ihrem neuen Roman „Die Zeuginnen“ gelesen, der heute erscheint. Der Andrang soll riesig gewesen sein. Das letzte Mal, dass nachts in Buchläden so viel Betrieb herrschte, sei zu Zeiten von „Harry Potter“ gewesen, schreibt der „Guardian“. Der Grund für den Hype: „Die Zeuginnen“ ist die Fortsetzung von „Der Report der Magd“. Durch den Roman wurde Atwood 1985 berühmt. Viele junge Fans kamen seit 2017 durch die erfolgreiche Fernsehserie „The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd“ hinzu, die auf dem Buch basiert.

Mit „Die Zeuginnen“ nimmt Atwood den Faden der Geschichte ihres Weltbestsellers „Der Report der Magd“ fünfzehn Jahre später wieder auf, in Form von Berichten der drei Erzählerinnen des neuen Werks. Der Roman aus dem Jahr 1985 spielt in einer düsteren Zukunft, in der die Vereinigten Staaten durch eine Diktatur ersetzt wurden, die Frauen unterjocht und die wenigen fruchtbaren Frauen als Eigentum bestimmter Männer zwingt, Kinder zu gebären. Desfred, eine Magd, kämpft ums Überleben unter dem Regime von Gilead.

So kam es zur Fortsetzung

Die vielen Fragen ihrer Fans zu Gilead und den Geschehnissen dort seien eine Inspiration für ihr neues Buch gewesen, hatte Atwood vergangenen November erklärt, als sie „Die Zeuginnen“ ankündigte. „Die andere Inspiration ist die Welt, in der wir leben.“ Sie habe lange mit der Idee einer Fortsetzung zu „Der Report der Magd“ gespielt, es aber zunächst gelassen, erklärte Atwood in einem Interview mit „oprahmag.com“. Dann sei ihr aber klar geworden, dass es eine andere Möglichkeit gebe: nicht die Geschichte von Desfred fortzusetzen, sondern die Geschichte von Gilead.

Sie habe „den Anfang vom Ende von Gilead“ erkunden wollen, so die Schriftstellerin weiter. Und auch die TV-Serie habe ihr Interesse neu geweckt. In der Radio-Show „The Current“ sagte Atwood zudem, das unsichere politische Klima weltweit sei der Anstoß gewesen, um „Die Zeuginnen“ zu schreiben. Eine Weile habe sie das von sich weggeschoben, aber dann habe es einen entscheidenden Grund für das Buch gegeben: „Die Geschichte hat sich geändert“, so Atwood: „Anstatt von Gilead wegzugehen, haben wir uns umgedreht und angefangen, zurück nach Gilead zu kommen.“

„Der Report der Magd“ endet damit, dass Desfred in ein Auto steigt – wohin sie gebracht wird und was sie erwartet, bleibt offen. „Die Zeuginnen“ konzentriert sich auf drei andere Frauen. Eine davon ist Tante Lydia, eine der Erzieherinnen, die in „Der Report der Magd“ die Dienerinnen mit grausamen Methoden dazu bringen, sich in ihr Schicksal zu ergeben. Der Leser werde viel über Lydias Geschichte herausfinden, erklärte Atwood bei „The Current“. Die anderen beiden Erzählerinnen der neuen Geschichte sind Desfreds Töchter…

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