Nach seinem Turniersieg beim ATP-Masters in Miami hat sich Superstar Roger Federer im US-Fernsehen zu einem möglichen Rücktritt geäußert.
Auf die Frage des ESPN-Moderators: „Wie lange werden wir Roger Federer noch auf dem Tenniscourt erleben?“ antwortete der Schweizer zunächst ausweichend.
„Ich weiß nicht, ob ich einen weiteren Grand Slam gewinnen kann. Ich habe genauso auch vor Jahren gedacht, wusste es nicht, und dann habe ich drei weitere gewonnen“, sagte der 37-Jährige unmittelbar nach seinem Finalsieg gegen John Isner.
Dabei sei es für ihn auch einfach gut gelaufen, ein Rädchen habe ins andere gegriffen. „Es war auch Glück dabei, ich habe viele Dinge richtig gemacht. Ich habe ein wundervolles Team und konnte im Kopf positiv bleiben“, erklärte Federer. „Daraus habe ich Selbstvertrauen gezogen und Selbstvertrauen ist ein unglaublich wichtiger Faktor im Tennis – und im Sport insgesamt.“
Federers Ehefrau entscheidet mit
Dann ging Federer doch noch auf die ursprüngliche Frage nach einem nahenden Rücktritt ein.
„Ich wünschte, ich wüsste es. Denn das würde mir wirklich helfen, auch bezüglich meiner Planungen mit der Familie“, gestand der Rekord-Grand-Slam-Sieger, „für meine Frau ist es ok, dass ich es noch nicht weiß.“
Ehefrau Mirka ist in den Entscheidungsprozess eng eingebunden. „Wir denken immer nur von Halbjahr zu Halbjahr“, erläuterte Federer. „Wir denken noch nicht ans Aufhören, denn ich glaube, je mehr ich darüber spreche und nachdenke desto näher bin ich einem Rücktritt.“
Federer nennt Gründe für Rücktritt
Ein genaues Datum hat der Routinier noch nicht im Kopf, schränkte aber gleichzeitig auch etwas ein: „Es gab Gerüchte über die Olympischen Sommerspiele in Tokio 2020, aber das stimmt nicht. Ich bin einfach froh, gesund zu sein.“
Der Moderator unternahm daraufhin einen weiteren Versuch: „Wenn Sie glauben würden, Turniere wie Miami nicht mehr gewinnen zu können, würden Sie dann aufhören?“
„Ja, wahrscheinlich schon“, gestand Federer. „Es ist eine Kombination verschiedener Dinge. Wenn die Familie nicht mehr glücklich wäre, oder meine Frau, würde ich es auch tun. Oder wenn ich zu viele körperliche Schmerzen spüren würde. Wenn ich das Gefühl hätte, die Besten nicht mehr besiegen zu können – das wäre ein weiterer Grund.“