Keine Meisterparty für Bayern München: Alba Berlin den ersten von zwei Matchbällen abgewehrt und den Pokalsieger mit 72:68 (29:34) niedergerungen.
Damit mussten die Bayern den Ausgleich in der best-of-five-Serie hinnehmen. Die Titelentscheidung ist auf Samstag vertagt (ab 20.30 Uhr im LIVETICKER). Im entscheidenden fünften Duell genießen die Bayern wieder den Heimvorteil.
Bayern will Double
Hauptrundensieger Bayern München kämpft um den vierten Meistertitel nach 1954, 1955 und 2014 und das erste Basketball-Double der Vereinsgeschichte.
Der frühere Serienmeister Alba will in München seine zehnjährige Durststrecke beenden und den neunten Meistertitel gewinnen. Marcel Schmelzer von Borussia Dortmund fiebert bei diesem Traum eifrig mit.
Beste Werfer der Münchner, die ihren vierten Meistertitel nach 1954, 1955 und 2014 anpeilen, waren Jared Cunningham und Danilo Barthel (jeweils elf Punkte). Alba darf auch dank Niels Giffey weiter von der neunten Meisterschaft träumen. Der Nationalspieler steuerte 20 Punkte bei.
Hektisch und unpräzise
11.722 Zuschauer in der Mercedes-Benz-Arena sahen zu Beginn ein äußert umkämpftes, körperbetontes und hitziges Duell zweier ebenbürtiger Mannschaften. Die Anfangsphase war geprägt von vielen Fouls, unter dem Korb agierten beide Offensivreihen oft zu hektisch und unpräzise.
Bezeichnend: Die Bayern trafen im ersten Viertel aus dem Feld nur zwanzig Prozent ihrer Versuche, einzig dank einer guten Freiwurfquote lagen sie knapp in Führung (14:12).
Die von Dejan Radonjic trainierten Münchner taten sich wie in der zweiten Halbzeit des dritten Duells am vergangenen Sonntag schwer. Berlin agierte in der Defensive weitgehend stabil, konnte sich seinerseits aber nicht absetzen.
Barthel bester Bayer
Als wichtige Stütze der Bayern erwies sich erneut Nationalspieler Danilo Barthel, der in kritischen Phasen mit Distanzwürfen punktete. Bei Berlin überragte Small Forward Niels Giffey, der sein Team in der ersten Halbzeit mit einer perfekten Quote aus dem Feld im Spiel hielt.
„Es liegt jetzt an uns, den Heimvorteil besser zu nutzen, als wir das im zweiten Finalspiel getan haben“, hatte Alba-Guard Spencer Butterfield im Vorfeld mit Blick auf die 69:96-Heimniederlage in der Vorwoche gesagt.
Butterfield und Co. nahmen sich diese Vorgabe auch nach der Pause zu Herzen.
ALBA konzentriert
Das Team von Trainer Aito Garcia Reneses ließ sich von Führungen der Gäste nicht aus dem Konzept bringen und überzeugte in dieser Phase mit guter Rebound-Arbeit.
Das Schlussviertel des defensivbetonten Duells geriet dann zur Nervenschlacht. Angepeitscht vom lautstarken Berliner Publikum lief Alba lange einem geringen Rückstand hinterher. 1:28 Minuten vor Schluss glückte die erste Führung (67:66), die Alba auch nicht mehr aus der Hand gab.