Overtime-Sieg: ALBA klaut Bayern den Heimvorteil

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ALBA Berlin hat den großen Rivalen Bayern München geschockt und die Finalserie in der Basketball Bundesliga mit einem Auswärtssieg eröffnet. Die junge Mannschaft aus der Hauptstadt gewann das erste Duell in München am Sonntag mit 106:95 (46:38) nach Verlängerung und klaute dem Hauptrundensieger damit gleich den Heimvorteil. Das zweite Spiel der Best-of-five-Serie steigt am Donnerstag (ab 19.00 Uhr im LIVETICKER) in Berlin.

„Gegen die Bayern ist es immer so emotional, sie sind einfach unsere Rivalen“, sagte Albas Marius Grigonis, mit 30 Punkten Topscorer der Begegnung, bei Telekom Sport: „Wir haben gewonnen, weil wir die Besseren waren.“ Auch Bayern-Trainer Dejan Radonjic würdigte die starke Leistung des Gegners. „Sie haben ihre Dreier getroffen und über weite Strecken die Partie kontrolliert“, sagte der 48-Jährige angesichts einer hervorragenden Berliner Distanzquote von 64 Prozent.

Der frühere Serienmeister aus der Hauptstadt tritt in dieser Saison mit dem jüngsten Kader der Vereinshistorie an und darf sich spätestens jetzt Hoffnung auf den lang ersehnten Titel machen: Seit zehn Jahren wartet ALBA auf die neunte deutsche Meisterschaft. Die Bayern könnten sich zum vierten Mal nach 1954, 1955 und 2014 krönen. Vor vier Jahren hatten sie sich in den Finals gegen Berlin mit 3:1 durchgesetzt.

Bayern mit schwachem Beginn

Nun erlaubte sich München aber einen extrem schläfrigen Beginn. Nach rund zwei Minuten stand es 2:9 aus Sicht des Hauptrundensiegers, erst danach gelang es den Gastgebern, das Spiel ein wenig zu beruhigen und ihre überlegene Physis besser zu nutzen. Pünktlich zum Ende des ersten Viertels ging München erstmals in Führung (21:20) und hatte nun scheinbar die Kontrolle zurückerobert.

Doch der Start in den zweiten Abschnitt wurde zum Deja-vu: Schon wieder gelang Alba ein 9:2-Lauf, und die Bayern bekamen den Gegner dieses Mal nicht so schnell in den Griff. Eine zwischenzeitlich extrem schlechte Freiwurfquote von 25 Prozent und auch einige unnötige Ballverluste trugen ihren Teil dazu bei, zur Halbzeit lag Berlin mit acht Punkten in Führung.

In dieser Phase profitierten die Berliner auch von einer geschlossenen Mannschaftsleistung. „Ich glaub, dass viele Leute scoren und Verantwortung übernehmen können, das macht uns besonders. Wir haben eine ganze Reihe von Leuten, die übernehmen können“, zeigte sich Niels Giffey nach Spielende stolz gegenüber SPORT1.

„Wir haben ein super tiefes Team. Wir haben viele Leute, die Verantwortung übernehmen können. Wir sind schwer ausrechenbar. Keiner hat Angst, Verantwortung zu übernehmen. Wir spielen sehr frei, mit viel Rhythmus. Das zeichnet uns aus“, pflichtete ihm Teamkollege Joshiko Saibou bei.

Entscheidung in der Overtime

„Wenn wir weiter unsere Dreier treffen und das Spiel schnell halten, dann sieht es gut aus“, sagte Albas Co-Trainer Thomas Päch in der Pause. Doch nach dem Wiederbeginn sah es zunächst danach aus, als würde das Spiel schnell kippen. Bayerns Nihad Djedovic erzielte sieben Zähler in Serie und brachte sein Team heran.

SPORT1 zeigt Spiel 3 am kommenden Sonntag LIVE im TV und im LIVESTREAM.

Vor allem Grigonis half den Berlinern in dieser Phase, sorgte mit zwei erfolgreichen Dreiern innerhalb von rund 20 Sekunden für ein wenig Ruhe in der Halle. Doch das Spiel wogte nun hin und her. Ein 11:0-Lauf der Bayern leitete die höchst spannende Schlussphase ein, die Verlängerung musste die Entscheidung bringen.

Diese konnte Berlins herausragender Akteur nicht mehr bestreiten, Grigonis musste nach dem fünften Foul vom Parkett. Angeführt von Hauptrunden-MVP Luke Sikma gelang der wichtige Auswärtssieg dennoch.

Auch von einer kleinen Rudelbildung nach Spielende ließen sich die Gäste nicht mehr beeindrucken. „Emotionen sind hochgekocht. Das ist glaube ich normal in so einer Serie. Wir schauen schon aufs nächste Spiel, es geht direkt weiter“, kommentierte Saibou die Szenen bei SPORT1.

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