Ein Jahr des Rap: Jay-Z und Lamar führen Grammy-Nominierungen an

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Wummernde Beats statt Pop-Balladen: Die Rapper Jay-Z und Kendrick Lamar gehen mit acht beziehungsweise sieben Grammy-Nominierungen als Favoriten in das Rennen für die wichtigste Auszeichnung der US-Musikbranche.

Der bürgerlich als Donald Glover bekannte Musiker und Schauspieler Childish Gambino wurde in fünf Kategorien nominiert, wie die Recording Academy am Dienstag mitteilte. Die Ende Januar in New York stattfindende Verleihung dürfte damit im Zeichen von Rap und Hip-Hop stehen.

Singer-Songwriter Bruno Mars («That’s What I Like») holte sechs Nominierungen. Der Hit «Despacito» der Musiker Luis Fonsi und Daddy Yankee aus Puerto Rico mit einem Gastauftritt von Justin Bieber schaffte es als erster Titel in nicht-englischer Sprache, in den Kategorien Song des Jahres und Aufnahme des Jahres nominiert zu werden. Als Album des Jahres treten «4:44» von Jay-Z, «Awaken, My Love!» von Gambino, Lamars «Damn.», «Melodrama» der Neuseeländerin Lorde sowie «24K Magic» von Bruno Mars gegeneinander an.

Der 48-jährige Familienvater Jay-Z hat bereits 21 Grammys gewonnen, wurde dieses Jahr aber erstmals in der Kategorie für das beste Album nominiert. Mit «The Story of O.J.» tritt er in der Kategorie Aufnahme des Jahres gegen Mars («24K Magic»), Lamar («Humble»), Gambino («Redbone») sowie Fonsi und Yankee («Despacito») an. Lamar hatte vergangenes Jahr bereits fünf Grammys abgeräumt, Mars hatte die Kategorie Aufnahme des Jahres mit «Uptown Funk» für sich entschieden.

Auch das Soul-Genre und R’n’B sind dieses Jahr gut vertreten: Die Sängerin SZA sowie und der aus dem Südstaat Georgia stammende Sänger Khalid holten je fünf Nominierungen, darunter als beste Newcomer. Der aus Philadelphia stammende Hip-Hopper Lil Uzi Vert ist als bester Newcomer ebenfalls im Rennen. In der Kategorie als bestes Alternative-Album sind die Bands LCD Soundsystem, Gorillaz, Arcade Fire, The National und Father John Misty nominiert.

Die Nominierungen gehen auf Kosten großer Pop-Namen wie Harry Styles. Beobachter hatten dem britischen One Direction-Mitglied gute Chancen ausgerechnet, Styles ging aber leer aus. Auch der britische Singer-Songwriter Ed Sheeran, dem ein mögliches Kopf-an-Kopf-Rennen mit Kendrick Lamar vorausgesagt wurde, blieb hinter den Erwartungen zurück. Er holte im Vergleich zu Lamars sieben Nominierungen nur zwei in weniger beachteten Pop-Kategorien. Popsängerin Taylor Swift ist auch eher schwach vertreten: Sie wurde zwar zweifach nominiert, ihre vorab vom Album «Reputation» veröffentlichten Titel, mit denen sie ins Grammy-Rennen einsteigen wollte, wurden aber nicht gewürdigt.

Die 60. Verleihung der begehrten Musikpreise findet am 28. Januar 2018 im Madison Square Garden in New York statt. Es ist das erste Mal seit 15 Jahren, dass die sonst in Los Angeles stattfindende Gala wieder an der Ostküste spielt. In den 1970er, 80er und 90er Jahren war die hochkarätig besetzte Veranstaltung noch zwischen beiden Städten gependelt. Die Stadt erhofft sich Einnahmen in Millionenhöhe.

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