Gelungenes Debüt für Henrik Rödl: Die deutschen Basketballer sind unter dem neuen Bundestrainer auch ohne zahlreiche Leistungsträger erfolgreich in die WM-Qualifikation gestartet.
Mit dem Europameister von 1993 an der Seitenlinie setzte sich die Nationalmannschaft in Chemnitz trotz einiger Schwierigkeiten 79:70 (40:41) gegen Georgien durch und löste die erste Aufgabe auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2019 in China.
„Glückwunsch an meine Mannschaft. Es war ein schwieriges Spiel“, sagte Rödl: „Der Sieg war sehr wichtig. Ich bin stolz auf meine Spieler. Das Team hat viel Energie.“ Bester Werfer bei den Gastgebern war der glänzend aufgelegte Kapitän Robin Benzing mit 25 Punkten.
Schon am Montag geht es für die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) in Schwechat gegen Gastgeber Österreich, der zum Auftakt in Serbien chancenlos war (64:85). Drei Mannschaften schaffen es nach Hin- und Rückspielen in die zweite Gruppenphase.
Rödl (48), der nach der erfolgreichen Europameisterschaft mit dem Aus im Viertelfinale von Istanbul den US-Amerikaner Chris Fleming beerbt hatte, konnte nur auf sechs EM-Fahrer setzen.
Spieler aus NBA und EuroLeague fehlen
Die deutschen NBA-Profis standen ebenso wenig zur Verfügung wie die Spieler von den Klubs aus der EuroLeague, die sich im Clinch mit dem Weltverband FIBA befindet und ihren Wettbewerb für die neu eingeführten Länderspielfenster nicht unterbrach.
Bei seiner Premiere in der Messe Chemnitz schickte Rödl, bis Sommer Assistenzcoach beim Nationalteam, zunächst ausschließlich erfahrene Spieler aufs Feld. Neben Benzing (28) standen Bastian Doreth (28), Karsten Tadda (29), Danilo Barthel (26) und Maik Zirbes (27) in der Startformation.
Beim Wiedersehen mit den Georgiern, gegen die in der EM-Vorrunde ein Sieg gelungen war (67:57), schlichen sich nach gutem Start (9:2) zu viele Fehler ein, beim ersten Rückstand (13:14) nahm Rödl eine Auszeit.
Da dem neuen Bundestrainer gleich fünf EuroLeague-Spieler fehlten, darunter Stützen wie Johannes Voigtmann (Vitoria/Spanien) und Maodo Lo (Bamberg), bekamen einige Neue ihre Chance. Dominic Lockhart (Göttingen), Andreas Obst (Erfurt) und Joshiko Saibou (Berlin) gaben ihr Debüt im A-Team. Wie zu erwarten war, hatte die umformierte Mannschaft aber ihre Probleme.
Rödl bleibt ruhig
Rödl agierte vor der Bank ruhig und gab seinen Schützlingen immer wieder gezielt Anweisungen. Der langjährige Nationalspieler sah viele vermeidbare Fehler, außerdem bekam die Abwehr den eingebürgerten Amerikaner Michael Dixon nicht in den Griff.
Es war vor allem Benzing zu verdanken, dass das Spiel offen blieb. Der Routinier übernahm in seinem 128. Länderspiel Verantwortung und traf gegen die Georgier, denen ebenfalls einige Topleute fehlten, hochprozentig. Das deutsche Team agierte im Schlussviertel konzentriert in der Abwehr und setzte sich ab, zwei Minuten vor dem Ende machte Benzing mit einem Dreier zum 77:64 alles klar.
Auch bei der nächsten Aufgabe gibt es keine Unterstützung von den EuroLeague-Profis. „Vor dem Österreich-Spiel werden keine Spieler mehr neu dazu kommen, das macht sportlich keinen Sinn“, sagte DBB-Präsident Ingo Weiss. „Wir spielen jetzt mit dieser sehr guten Mannschaft.“
Die Ergebnisse der Vorrunde sind enorm wichtig, sie werden mitgenommen. In der Hauptrunde muss das DBB-Team in einer Sechsergruppe mindestens Dritter werden, um ein Tickt für die WM zu erhalten. Bei der Endrunde 2014 war die deutsche Mannschaft nicht dabei.