TV-Tipp: Hommage an Danielle Darrieux

TV-Tipp: Hommage an Danielle Darrieux

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Die französische Schauspielerin Danielle Darrieux ist am 17. Oktober im Alter von 100 Jahren gestorben. Aus diesem Anlass ändert Arte diesen Mittwoch (25. Oktober) das Programm und zeigt die Spielfilme «8 Frauen» (20.15 Uhr) und «Marie-Octobre» (22.00 Uhr) mit Madame Darrrieux.

Sie war am 1. Mai 1917 zur Welt gekommen und wurde mit Filmen wie «Mayerling» (1936), «Madame de…» (1953) und «24 Stunden aus dem Leben einer Frau» (1968) berühmt.

Für den ursprünglich vorgesehenen Film «Wir sind alle Astronauten» steht derzeit noch kein neuer Sendetermin fest.

Die Soirée eröffnet der Film «8 Frauen», den der französische Regisseur François Ozon (49, «Das Schmuckstück») 2002 gedreht hat. In einem verschneiten Landhaus sind acht Frauen versammelt, die alle miteinander verwandt oder bekannt sind. Gleich zu Beginn wird die Leiche des Hausherrn entdeckt, das Telefon funktioniert nicht, und das einzige Auto macht keinen Mucks. So verdächtigen sich alle Damen gegenseitig, wobei sie zwischendurch gelegentlich auch singen und tanzen.

Die Rollen sind ein wahres Fest für die Schauspielerinnen: Danielle Darrieux als Großmutter im Rollstuhl, die plötzlich wieder laufen kann, sowie ihre Filmtöchter Catherine Deneuve und Isabelle Huppert. Auch Fanny Ardant und Emmanuelle Béart sind mit dabei. Ursprünglich hatte Ozon ein Remake des Films «Die Frauen» von George Cukor drehen wollen, erhielt aber nicht die Filmrechte dafür. So entschied er sich für das weithin unbekannte Bühnenstück «Huit Femmes» von Robert Thomas.

Den zweiten Film «Marie-Octobre» hat Julien Duvivier (1896 – 1967, «Ein Weib wie ein Satan») 1959 inszeniert. Hier spielt Danielle Darrieux eine ehemalige Widerstandskämpferin namens Marie-Hélène Dumoulin, genannt «Marie-Octobre». Sie versammelt auf ihrem Landsitz neun ehemalige Mitstreiter aus ihrer Widerstandsgruppe, um endlich den Verrat an ihrem Geliebten aufzuklären, dem damaligen Anführer der Gruppe.

Die Geschichte erinnert an eine wahre und unaufgeklärte Begebenheit aus den Jahren 1943/44 um die «Résistance»-Kämpfer Jean Moulin und René Hardy. Auch hier haben Stars wie Paul Meurisse, Bernard Blier, Paul Frankeur, Serge Reggiani und Lino Ventura ihre Solo-Auftritte. Jeder behauptet irgendwann, der Mörder zu sein – das Ende ist dann nicht weniger überraschend wie in «8 Frauen».

Beide Filme sind Kammerspiele und sehr raffiniert in einem einzigen Raum gedreht, wie auf einer Theaterbühne, und sie spielen beide gegen Ende der 50er Jahre. Es geht um Liebe und Verrat, um Sehnsüchte und Enttäuschungen, um Schuld und Sühne – und in beiden Filmen gibt es am Ende eine Leiche. Die Polizei taucht nicht auf, die Ermittlungen übernehmen andere.

Zu sehen sind viele Gesichter in Großaufnahme und eine großartige Ausstattung in edlen Kulissen, zu hören sind geist- und gehaltvolle Dialoge und eine dramatische, teilweise etwas schwülstige Musik. Beide Regisseure spielen gekonnt mit den Filmgenres, mit Anspielungen auf Filme von Alfred Hitchcock, Sidney Lumet oder Ernst Lubitsch. Und so stellen sie jeweils eine spannende und absolut sehenswerte Mischung aus Drama, Krimi, Melodram und Komödie dar. Eine gelungene Hommage an eine großartige und stets elegante Schauspielerin: Merci, Madame!

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