Hinter den Schlagzeilen: Kurdisches Filmfestival in Berlin

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Beim Kurdischen Filmfestival in Berlin werden Arbeiten von Regisseuren aus dem Irak, Syrien und der Türkei gezeigt. Bis zum 21. Juni sind bei dem Festival im Kino Babylon 28 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme zu sehen. Auch in Europa im Exil lebende kurdische Filmemacher werden ihre Filme vorstellen, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten.

Die Filme erzählten vom Leben der Menschen hinter den Schlagzeilen, sagte der aus Syrien stammende Regisseur Ekrem Heydo. Er stellt beim Festival seinen neuen Film «Mein Paradies» vor. Darin verfolgt er anhand eines alten Klassenfotos die unterschiedlichen Lebenswege ehemaliger Klassenkameraden aus einer Stadt im kurdisch geprägten Norden Syriens.

Eröffnet wird das Festival am Donnerstag mit dem Drama «Haus ohne Dach» von Soleen Yusef. Die Regisseurin stammt aus dem kurdischen Teil des Irak. «Im Alter von neun Jahren flüchtete sie mit ihrer Familien aus politischen Gründen nach Deutschland», so die Festivalmacher. «Haus ohne Dach», Yusefs Diplomfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg, wurde in und um ihre Heimatstadt Duhok gedreht.

In «Haus ohne Dach» geht es um drei in Deutschland aufgewachsene kurdische Geschwister. Sie wollen den letzten Wunsch ihrer verstorbenen Mutter erfüllen und sie in ihrem irakischen Heimatdorf beerdigen. Die Reise wird für die Geschwister zu einer «nervenaufreibenden Kurdistan-Odyssee».

Die in der Türkei geborene Kurdin Zayne Akyol begleitet in ihrem Film «Gulistan, Land of Roses» PKK-Kämpferinnen in den kurdischen Gebieten im Irak und in Syrien. «Baghdad Messi» von Sahim Omar Kalifa handelt von einem kleinen Fußballfan und einen Fernseher, der ausgerechnet zum Champions-League-Finale kaputt geht. In Hussein Hassans «Reseba – The Dark Wind» geht es um eine junge Jesidin, die Opfer der Terrormiliz Islamischer Staat wird.

Die Festival-Filme werden im Original mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt. Neben den Filmvorführungen wird es auch Diskussionen geben – unter anderem zum Thema «“Filmmakers at war“ – kurdische Filmemacher/innen an den Fronten». In vielen der kurdisch besiedelten Regionen herrschten Krieg oder kriegsartige Zustände, so die Festivalmacher.

«Trotzdem oder gerade deswegen werden ausgerechnet an diesen Orten Filme produziert, die aufgrund der Umstände entsprechend nicht nur „inszeniert“ sind.» Die Filmregisseure riskierten ihr eigenes Leben, «während sie versuchen, uns diese Umstände auch in Geschichten zugänglich zu machen und nicht allein aus medialer Berichterstattung.»

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