Auch diesmal haben die Kühe den Vortritt. Denn in Oldenburg hat wohl mal wieder kaum jemand daran geglaubt, dass die EWE Baskets in diesem Jahr um den Titel spielen würden.
SPORT1 zeigt Spiel 3 am Sonntag, 11. Juni, um 17.15 Uhr LIVE im Free-TV – ein mögliches Spiel 5 ist am Sonntag, 18. Juli, um 15 Uhr LIVE im Free-TV zu sehen
Heißt: Sollte es in der Finalserie der Basketball Bundesliga (BBL) gegen Meister Brose Bamberg ein viertes Spiel geben, müssen die Oldenburger wegen der Deutschen Holstein-Schau umziehen.
Am 14. Juni werden in beiden EWE-Arenen Zuchtrinder begutachtet, die Basketballer würden in die ÖVB-Arena im benachbarten Bremen ausweichen.
Und das Problem ist nicht neu. Schon beim bislang letzten Finaleinzug vor vier Jahren hatten die Oldenburger wegen der tierischen Konkurrenz aus der großen in die kleine Halle wechseln müssen.
Bamberg ein anderes Kaliber
Es ging schlecht aus. Das zweite Spiel gegen Bamberg ging verloren, am Ende hieß es 0:3.
Oldenburg, als Fünfter der Hauptrunde in die Playoffs eingezogen, dürfte es in der Best-of-five-Serie diesmal erneut schwer haben, Spiel vier zu erreichen.
Auch wenn der frühere Meister (2009) und Pokalsieger (2015) im Viertelfinale gegen medi Bayreuth (3:1) und vor allem im Halbfinale gegen ratiopharm Ulm (3:2), Tabellenerster nach 32 Spieltagen, überzeugte.
Bamberg ist ein anderes Kaliber. Der Seriensieger aus Franken, seit 2010 nur einmal nicht Meister (2014), haben Bayern München im Halbfinale 3:0 besiegt und gehen nach einer Woche Pause ausgeruht ins Finale.
„Jetzt müssten meine Spieler eigentlich zwei Tage im Bett liegen und sich von der Familie pflegen lassen“, scherzte Oldenburgs Trainer Mladen Drijencic nach dem Sieg im Entscheidungsspiel in Ulm (78:75).
Die EWE Baskets mussten über die volle Distanz gehen und beginnen am Sonntag (ab 15 Uhr im LIVETICKER) auch noch auswärts.
„Oldenburg ein unangenehmer Gegner“
Alles spricht für Bamberg. Nach dem Pokalsieg im Februar winkt das vierte Double der Vereinsgeschichte. Viele Bamberger hatten sich allein wegen des Heimvorteils Oldenburg gewünscht, gegen Ulm hätte es den nämlich nicht gegeben.
Doch der Geschäftsführer will das nicht überbewerten. „Oldenburg ist immer ein unangenehmer Gegner. Das musste auch Ulm spüren“, sagt Rolf Beyer: „Sie haben es geschafft, zweimal auswärts zu gewinnen.“
Paulding als Schlüsselspieler
Fünfmal sind die beiden Teams seit der Jahrtausendwende in den Playoffs aufeinander getroffen. Nur eine Serie ging dabei über mehr als drei Spiele, dreimal hieß der Sieger Bamberg.
Viel wird davon abhängen, wie der Titelverteidiger Rickey Paulding in den Griff bekommt.
Das Urgestein der Oldenburger, seit 2007 im Klub, spielt derzeit sensationell – gegen Ulm war der 34-Jährige der entscheidende Mann. „Rickey Paulding ist für mich der MVP der Serie und vielleicht sogar der gesamten Play-offs“, sagte Drijencic.
Bamberg pünktlich in Form
Sollte Bamberg mit seinen vielen Ausnahmekönnern allerdings ins Rollen kommen, wird Oldenburg wohl kaum etwas ausrichten können. Der Favorit hat einfach mehr Möglichkeiten und ist pünktlich in Form.
„Jeder hat für jeden gekämpft“, sagt Beyer zu den bisherigen Auftritten: „Im einen Spiel hat uns Nikos Zisis getragen, im anderen Fabien Causeur, wieder in einem anderen Janis Strelnieks. Es war ein Gesamtpaket aus individueller Klasse, toller Teamleistung und Erfahrung.“