„Wirt sucht Liebe“ bei RTL II: Im „Kurbrunnen“ laufen die Geilsten herum

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Natürlich, es gibt diese ganzen Kochshows, die den Leuten da draußen einreden: Das kann doch jeder! Und es gibt lauter Restaurant-Tester, die alles besserwissen und einen erstmal ordentlich niedermachen. Um dann mit den eigenen Tipps umso heller zu glänzen. Dabei hat es der Wirt nicht besser als der Bauer, der ja schon lange seine eigene Kuppelshow hat. Also gibt es bei RTL II nun wieder „Wirt sucht Liebe“.

Eigentlich scheidet Brigitte Nielsen für Kuppelshow aus

Die Rolle der Inka Bause übernimmt dabei sieben Folgen lang Brigitte Nielsen. Seit vielen Jahren schon schreckt die Schauspieler und Sängerin vor keinerlei TV-Trash zurück, als einzige war sie schon zwei Mal im Dschungelcamp – wo sie mit allerlei Anekdoten über ihren Ex, einen gewissen Silvester Stallone sehr wohl zu unterhalten wusste. Für Kuppel-Shows kommt sie sonst ja nicht so in Frage, weil sie ständig verheiratet ist, wenn auch immer wieder mal mit einem anderen, gerade in fünfter Ehe mit einem 15 Jahre jüngeren Barkeeper. Bei „Wirt sucht Liebe“ beschränkt sich ihrer Rolle bislang aber auf die einer Ansagerin.

Na ja, es sei denn, es geht grade um besonders schwierige Fälle wie Georg, der mit 51 noch nie eine Freundin hatte. Und also Flirtnachhilfe brauchen.

Neue Kuppelshow mit Brigitte Nielsen_13Uhr

Denn bei der Auswahl der Männer hat sich RTL II auf das auch bei „Bauer sucht Frau“ bewährte Konzept verlassen. Männer mit Dialekt etwa sind gerne genommen, besonders wenn er aus Süddeutschland kommt und für Norddeutsche untertitelt werden muss. Und wenn einer dann, so wie der 29-jährige Basti, dann aus dem Allgäu stammt, nun: Dann trägt er zum ersten Date selbstverständlich eine Krachlederne! So wie alle in Bayern.

Etwas „Bachelor“ hat sich auch reingeschlichen

Ein gewisser Nerd-Faktor bei den Männer ist auch gerne gesehen, sei es, weil man eben seit vielen Jahrzehnten völlig beziehungsunerfahren ist, sei es, weil man sein Geld auf Mittelalter-Märkten verdient und auch so aussieht und wohnt, sei es, weil man eine Rocker-Kneipe betreibt und ein bisschen daher kommt wie der Wrestler Hulk Hogan.

Ein klein wenig „Bachelor“ ist in der Sendung dann aber auch noch dabei: Er heißt Angelo, ist ein attraktiver Italiener mit Mitte 30, Gel in den Haaren und einer Pizzeria in Köln. Er arbeitet – natürlich! – mit seiner Großfamilie zusammen, die ihm ständig dazwischen redet und endlich Kinder von ihm einfordert. Soll ja keiner sagen, hier würde ein heteronormatives Klischee ausgelassen. Deshalb wählt Angelo seine Alina, eine 21-jährige Münchnerin, die gerade Kosmetikerin lernt, dann auch aus, weil ihre Augen ihn „verzaubert“ haben. Die Urlaubsbekanntschaft Sandra hat dagegen ebenso wenig eine Chance wie Jenny, die gleich für ihn Flamenco tanzt. Wie Angelos Frau sein soll? Treu, ehrlich, gut aussehend.

Vorbild: 100 Jahre alte Eheratgeber

Was die Frauen angeht, so hält sich RTL II streng an das, was auch schon vor 100 Jahren in den Handbüchern für die Ehe stand: Der Mann wählt, die Frau wird gewählt. Er verteilt großherzig Kränze, Lebkuchenherzen oder Modellmotorräder, sie darf mal erwartungsvoll, mal sehnsüchtig in die Kamera sagen, dass sie natürlich hofft, dass er sich für sie entscheiden wird. Aber, ach, so unsicher ist! Nur eine gewisse Angela darf da mal aus der Rolle fallen und der ohnehin klaren Entscheidung des einsamen Alt-Rockers Alfred gegen sie: ja, selbst vorgreifen. Drei Frauen ziehen nun zu dem Endfünfziger in den „Kurbrunnen“, und es sind „die Geilsten, die hier rumlaufen“, sagt Alfred, dem früher immer alle Frauen „weggelaufen“ sind. Das „katastrophale Geschäft“, sie wissen schon.

Das Format lässt sich natürlich gut auch noch auf weitere Berufsgruppen ausdehnen, die es ob ihres Berufes ebenfalls schwer im Leben und bei der Partnersuche haben, Trucker etwa, Metzger oder Seefahrer. Und für alle anderen gibt es ab dem 8. Mai ja „Naked Attraction“: Da sieht man den, die andere erst einmal nur nackt. Okay, das hatten wir auch schon bei „Adam sucht Eva“. Aber hier muss sich der Single entscheiden, noch ehe das Gesicht des Gegenübers auch nur einmal zu sehen ist. Und damit kann wirklich kaum eine Dating-App mithalten. In England gibt es diese zukunftsweisende Show übrigens schon länger

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