Es ist wohl die allerletzte Chance. Will Brose Bamberg die Hauptrunde in der Basketball Bundesliga (BBL) noch auf dem ersten Platz beenden, muss für den Meister am Sonntag (ab 20.15 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVETICKER) im Topspiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer ratiopharm Ulm ein Sieg her. Ansonsten gibt es nur noch eine sehr, sehr kleine theoretische Möglichkeit.
Sieg für beide Teams wichtig
„Ulm hat eine gute Mannschaft, einen guten Trainer. Sie stehen zu Recht auf Tabellenplatz eins. Wir müssen 40 Minuten konzentriert spielen“, fordert deshalb Bambergs Trainer Andrea Trinchieri. Die Franken (46:4 Punkte) liegen vier Zähler hinter den bislang perfekten Gästen (50:0), nach dem Duell stehen nur noch sechs Begegnungen aus. Verliert Bamberg wie im Hinspiel, ist der Sprung nach ganz oben kaum noch möglich. Dieser wäre mit Blick auf die Playoffs aber wichtig. Das gilt für beide.
Ulms Coach Thorsten Leibenath sieht sein Team in der Außenseiterrolle: „Um die Sensation in Bamberg zu schaffen, brauchen wir ein fast perfektes Spiel.“ Leibenath wittert aber durchaus eine Überraschung: „Auch wenn uns angesichts der beeindruckenden Heimspielserie der Bamberger niemand den Sieg zutraut, habe ich den Eindruck, dass genau das unsere Spieler motiviert.“
Der Hauptrundensieger hat bis zum Ende der Meisterrunde Heimrecht. Ein entscheidendes fünftes Finale würde in eigener Halle stattfinden. Für die Ulmer, die im Kader trotz ihrer beeindruckenden Siegesserie nicht über die Qualität und Tiefe der Bamberger verfügen, könnte das im Kampf um den ersten Meistertitel entscheidend sein. Im Vorjahr unterlag Ulm den Bambergern in der Finalserie 0:3.
Matchball für Ulm
Ulm, das zuletzt mit dem 26. Sieg in Folge den 47 Jahre alten Rekord von Bayer Leverkusen gebrochen hatte, hat so etwas wie einen Matchball – und Bamberg geht die schwere Aufgabe alles andere als ausgeruht an. Erst am Donnerstagabend war das Team in der EuroLeague bei Armani Mailand im Einsatz. Das nach der missglückten Qualifikation für das Viertelfinale unbedeutende Spiel in Trinchieris Geburtsstadt wurde 84:76 (50:36) gewonnen.
„Ich habe direkt nach dem Sieg in meiner Kabinenansprache gesagt, dass wir uns heute freuen dürfen, spätestens morgen aber der Fokus auf dem Spiel am Sonntag liegen muss“, sagte Trinchieri: „Das hätte ich aber eigentlich gar nicht gebraucht. Ich habe eine sehr intelligente Mannschaft, die weiß, wie man sich richtig verhält.“
Bamberg muss am Sonntag ohne Janis Strelnieks auskommen, auch Elias Harris fehlt verletzt. Dessen Nationalmannschaftskollege Tim Ohlbrecht steht den Ulmern nicht zur Verfügung. Bamberg kann mit einem Erfolg bis auf zwei Punkte an den Vizemeister herankommen, gleichzeitig winkt der Sprung auf Platz zwei der ewigen Bundesliga-Tabelle. Mit 1765 Pluspunkten würde das Trinchieri-Team Leverkusen (1763) hinter sich lassen, vorne steht Alba Berlin (1805).