Tiefenentspannt: Awa Lys globaler Pop macht Lust auf Sommer

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Die Eltern aus dem Senegal, sie selbst in Paris geboren und aufgewachsen, Studium in den USA, jetzt wohnhaft in Rom: Schon diese Eckpunkte zur Vita von Awa Ly sprechen dafür, dass die 40-Jährige eine Wanderin zwischen den Welten ist.

Wenn man nun ihr erstes englischsprachiges Album «Five And A Feather» (Naive/Indigo) hört, wird das noch deutlicher. Soul, Jazz, Latin, Singer-Songwriter, Reggae, Salsa und afrikanische Musik fließen in Awa Lys globalen Pop-Entwurf ein, ohne dass es auch nur eine Sekunde lang bemüht oder beliebig klingt. Mit ihrer fabelhaften, leicht rauchigen Stimme verknüpft die französische Sängerin auch die unterschiedlichsten Fäden zu einer eleganten musikalischen Erzählung.

Im Interview von Deutschlandradio Kultur gibt Awa Ly zu, dass sie sich zum Übernatürlichen und zu symbolisch aufgeladenen Zahlen hingezogen fühle – daher auch der Albumtitel. So stehe die Fünf für wesentliche Erscheinungen in der Welt wie die fünf Ozeane, die fünf Sinne, die fünf Notenlinien. «Die Feder ist ganz wesentlich in vielen Zivilisationen in Afrika oder Nordamerika. Dort ist die Feder heilig und wurde zum Verzieren von Kostümen verwendet und zur Geisterbeschwörung», erläutert die Sängerin weiter.

Man muss all das aber gar nicht wissen, um «Five And A Feather» zu genießen. Ultramelodische Lieder wie der Opener «Storyteller», «Let You Down» oder «Stranger» kommen so tiefenentspannt daher, dass man sich jetzt schon auf besseres Wetter freut, um diese Platte auf der Terrasse mit einem Drink in der Hand zu hören.

Steel-Gitarre, Trompete, Kora oder Senza – ein afrikanisches Lamellenklavier – sind nur einige der Instrumente, mit denen Awa Ly und ihre überwiegend französischen Mitmusiker ein wunderbar luftiges, reichhaltiges, leicht exotisches Klangbild erschaffen. Schön, dass dieses anderswo bereits vor einem Jahr erschienene Album jetzt auch endlich in Deutschland in den Regalen steht.

Konzerte: 01.04. Bonn – Over the Border Festival, 21.04. Hannover – Pavillion, 22.04. Köln – Barinton, 23.04. Berlin – Auster Club, 24.04. Hamburg – Kleiner Donner, 25.04. Frankfurt – Brotfabrik, 26.04. Freiburg – Jazzhaus, 27.04. München – Feierwerk, 28.07. Lörrach – Stimmen Festival, 29.04. Saarburg – KulturGießerei

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