Bamberg holt Pokal nach Zittersieg

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Glücksbringer Dennis Schröder lag goldrichtig: Wie vom deutschen NBA-Profi vorhergesagt hat Meister Brose Bamberg zum fünften Mal den Pokal gewonnen und damit die Chance auf das erste Double unter Trainer Andrea Trinchieri.

Beim Top Four der Basketball Bundesliga (BBL) in Berlin setzten sich die Franken im Finale 74:71 (45:36) gegen den FC Bayern durch, die Münchner müssen damit weiter auf den zweiten Erfolg im Wettbewerb nach 1968 warten.

Theis lobt Chemie im Team

„Das war super Werbung für den Basketballsport. Es war ein spannendes Finale mit dem glücklicheren Ende für uns“, sagte Bambergs Daniel Theis, der den Zusammenhalt in seiner Mannschaft als großen Vorteil ausmachte, bei Pro7MAXX: „Wir sind eine große Familie und haben einfach eine tolle Chemie im Team.“

Auf der Gegenseite zeigte sich Danilo Barthel als fairer Verlierer: „Es ist sehr bitter, dass es nicht ganz gereicht hat. Aber Bamberg hat das am Ende gut runtergespielt, sie haben verdient gewonnen.“

Brose Bamberg hatte von 2010 bis 2012 dreimal nacheinander Pokal und Meisterschaft gewonnen, seitdem gelang das Kunststück nicht mehr. Durch den Erfolg in der Arena am Ostbahnhof ist zumindest Teil eins schon einmal erfüllt. Mit dem Italiener Trinchieri an der Seitenlinie holte der Klub im dritten Anlauf zum ersten Mal den Pott.

Bayerns Durststrecke hält an

Die Münchner um Klubboss Uli Hoeneß waren bei der Übergabe des Pokals wieder nur Zuschauer. Nach der bitteren Enttäuschung aus dem Vorjahr, als die Bayern in eigener Halle im Endspiel unglücklich an ALBA Berlin gescheitert waren (65:67), hatte das Team von Trainer Sasa Djordjevic am Samstag den Titelverteidiger im Halbfinale entthront, zum großen Wurf reichte es nicht. Seit der Rückkehr in die Bundesliga vor sechs Jahren steht für den FCBB nach wie vor nur der Meistertitel von 2014 zu Buche.

„Bamberg macht’s. Ich denke, die sind sehr stark dieses Jahr“, hatte Schröder mit Blick auf das Endspiel gesagt. Der Profi von den Atlanta Hawks, der die kurze Pause in der NBA wegen des Allstar-Games für einen Abstecher in die Heimat nutzte, drückte dem Bamberger Team um seinen guten Freund und Nationalmannschaftskollegen Daniel Theis auf der Tribüne die Daumen – allerdings erst ab der zweiten Hälfte.

Bambergs Strelnieks muss verletzt raus

Beim 25. Top-Four-Finale waren die Franken zunächst die bessere Mannschaft. Auch ohne seinen bis dahin besten Werfer Janis Strelnieks, der wegen einer Schulterverletzung früh in die Kabine musste, zwang der Meister den Gegner zu Fehlern und Fouls. Der Vorsprung wuchs und war kurz vor der Pause zweistellig (41:31/19. Minute).

Vor den Augen von Hoeneß, der nach dem Bundesligaspiel der Fußballer bei Hertha BSC (1:1) in Berlin geblieben war, kamen die Bayern gut aus der Kabine.

Dramatische Schlussphase

Bamberg, das am Vortag Außenseiter MHP Riesen Ludwigsburg ausgeschaltet hatte (85:78), ließ München wieder herankommen und konnte sich nicht mehr absetzen. Bis zum Schluss blieb alles offen, sechs Sekunden vor dem Ende rettete Nicolo Melli Bamberg mit einem Block, die Bayern hatten nach Punkten durch Darius Miller keine Antwort mehr. Fabien Causeur (18 Punkte) und Theis (17) waren Garanten des Bamberger Erfolges. Topscorer der Bayern war Nick Johnson (13).

ALBA, das mit dem Halbfinalaus die Chance verpasst hatte, durch seinen zehnten Pokalerfolg mit Rekordsieger Bayer Leverkusen gleichzuziehen, gewann das Spiel um Platz drei 84:70 (43:41) gegen Ludwigsburg. Ein schwacher Trost, wettbewerbsübergreifend war es aber immerhin der erste Sieg nach sechs Niederlagen seit Monatsbeginn.

Das Spiel im Stenogramm: 

Bayern München – Brose Bamberg 71:74 (36:45)
Beste Werfer: Johnson (13), Redding (11), Barthel (10) für München – Causeur (18), Theis (17) für Bamberg
Zuschauer: 10.511

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