Fast 138 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, das war der FIA zu viel. Kurzerhand wurde bei der Rallye Schweden 2017 die Wertungsprüfung „Knon 2“ abgesagt, weil Ott Tänak auf der ersten Durchfahrt mit einer Durchschnitts-Geschwindigkeit von 137,81 km/h gemessen wurde. Jarmo Mahonen hofft, dass das radikale Durchgreifen der FIA eine Signalwirkung für andere Rallyes hat, langsamere Prüfungen auszuwählen. Man werde künftig eine aktivere Rolle einnehmen, warnt er.
Die neue WRC-Generation ist deutlich schneller als die ältere, aus diesem Grunde müssen die Stages in dieser Saison vorsichtiger ausgewählt werden. „Solche Prüfungen lehren uns eine Sache: Wir müssen die Organisatoren fester bei der Hand nehmen. Und wenn sie neue Wertungsprüfungen einführen wollen, dann müssen wir sie vorher überprüfen. Wenn wir eine Prüfung mit mehr als 130 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit sehen, dann müssen wir uns das genau anschauen“, sagt er gegenüber ‚Autosport‘.
„Wir hoffen, dass die Absage dieser Prüfung ein deutliches Signal an andere Rallye-Veranstalter sendet, dass sie mit der Route vorsichtiger sind“, so der Finne weiter. Es könne nicht sein, dass eine Prüfung, auf der schon 2016 durchschnittlich über 130 km/h erzielt worden sind, unverändert für die schnellere Fahrzeuggeneration übernommen wird. „Ich kann mich an meine Zeit als Rallye-Organisator erinnern. Ich wollte keine Heuballen-Schikanen aufbauen. Das verstehe ich, aber die Antwort ist einfach: Nehmt engere und schmalere Straßen!“, mahnt er.
Vor allem die superschnelle Rallye Polen, aber auch die Organisatoren der Rallye Finnland dürften bei diesen Worten hellhörig werden. Insbesondere die beliebte Ouninpohja-Prüfung in Finnland war bereits in der Vergangenheit über 130 km/h im Durchschnitt schnell. Diskussionen sind vorprogrammiert. Auch die Fahrer wundern sich über das rigorose Durchgreifen der FIA. Schließlich ging die Straße an den schnellsten Stellen einfach nur geradeaus.
© Motorsport-Total.com