Nach Weinkrampf: Murray zieht in Washington zurück

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Andy Murray (Großbritannien) hat kurz vor seinem Viertelfinal-Duell beim ATP-Turnier in Washington D.C. gegen den Australier Alex De Minaur zurückgezogen.

Zudem sagte der 31-Jährige seinen Start beim in der kommenden Woche beginnenden Turnier in Toronto ab. Als Grund gab er die Anstrengungen von drei Dreisatz-Siegen in der US-Hauptstadt an, bei denen er über acht Stunden auf dem Platz gestanden hatte.

Am Vortag war Murray nach seinem Sieg gegen den Rumänen Marius Copil mit 6:7, 6:3 und 7:6 mit den Kräften am Ende gewesen. Nachdem er nach dem Handshake mit Copil zu seiner Bank zurückgekehrt war, vergrub Murray sein Gesicht in einem Handtuch – und heulte zwei Minuten lang hemmungslos. Ausgelaugt und mit tränenüberströmtem Gesicht verließ er den Court in der US-Hauptstadt.

„Ich bin ausgelaugt, nachdem ich in den letzten vier Tagen so viel auf dem Platz war, da ich 18 Monate lang nicht auf Hartplätzen gespielt habe“, sagte Murray, der sich im Januar an der Hüfte operieren ließ und letztmals im März 2017 in Indian Wells auf Hartplatz gespielt hatte: „Ich muss auch vorsichtig sein und auf meinen Körper hören, da ich von einer Langzeitverletzung zurückkehre.“

Der dreimalige Grand-Slam-Gewinner ist wegen seiner Hüft-OP im vergangenen Januar bis auf Rang 832 der Weltrangliste abgestürzt. Seit dem Viertelfinale von Wimbledon 2017 konnte er an keinem Grand-Slam-Turnier teilnehmen.

Murray kritisiert späte ATP-Ansetzung 

Nach dem Spiel, das erst um drei Uhr morgens endete, hatte der 31-Jährige die Terminierung des Matches kritisiert. „Es ist nicht gut, Matches um drei Uhr morgens zu beenden. Es ist schlecht für die Spieler, und auch für die Zuschauer und das Fernsehen. Für alle“, beschwerte sich Murray, der offensichtlich körperlich und emotional erschöpft war. Er wisse nicht, wie er sich rechtzeitig für das nächste Spiel erholen solle.

Er äußere diese Meinung als ein Spieler, der von einer sehr langwierigen Verletzungmisere zurückkehrt: „Ich glaube nicht, dass ich in eine solche Situation gebracht werden sollte.“

Murray verstehe das Problem mit dem warmen Wetter, finde die späte Ansetzung der Spieler allerdings dennoch problematisch: „Ich denke nicht, dass das sinnvoll ist.“

Der 19 Jahre alte De Minaur erreichte damit kampflos das Halbfinale in Washington, dort trifft er entweder auf Andrej Rublew (Russland/Nr. 16) oder Denis Kudla (USA). Im anderen Halbfinale stehen sich der topgesetzte Vorjahressieger Alexander Zverev (Hamburg) und Stefanos Tsitsipas (Griechenland/Nr. 10) gegenüber.

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