Historisch! Goffin als erster Belgier im ATP-Halbfinale

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David Goffin hat mit einem besonderen Sieg gegen einen guten Kumpel Geschichte geschrieben: Der Weltranglistenachte erreichte in London durch ein 6:4, 6:1 im Duell mit Dominic Thiem (Österreich/Nr. 4) als erster Belgier überhaupt das Halbfinale des seit 1970 ausgetragenen ATP-Finals.

„Es ist immer schwer, gegen einen Freund zu spielen. Ich habe mir vorgenommen, fokussiert zu bleiben. Aber am Ende war ich wirklich nervös“, sagte Goffin nach seinem zweiten Erfolg im entscheidenden dritten Vorrundenspiel.  

Nach 1:12 Stunden verwandelte der Australian-Open-Viertelfinalist seinen zweiten Matchball. Als Zweiter der Pete-Sampras-Gruppe trifft der 26-jährige Goffin am Samstag auf Roger Federer (Nr. 2), den ungeschlagenen Gewinner der Boris-Becker-Gruppe. 

„Ich habe gegen ihn nichts zu verlieren. Es wird schwer, klar. Aber ich werde versuchen, die tolle Atmosphäre in der Halle zu genießen und mein Level weiter zu steigern“, sagte Goffin, der sämtliche sechs Vergleiche mit Federer verloren hat.

Der Grand-Slam-Rekordchampion aus der Schweiz hatte sich den Titel beim Saisonabschluss-Turnier bereits sechsmal geholt, zuletzt 2011.   

Im anderen Halbfinale der mit acht Millionen Dollar dotierten Hallenveranstaltung stehen sich ebenfalls am Samstag der Bulgare Grigor Dimitrow (Nr. 6) und Jack Sock (Nr. 8) gegenüber. Der US-Amerikaner hatte am Donnerstagabend das entscheidende Vorrundenspiel gegen Alexander Zverev (Hamburg/Nr. 3) mit 6:4, 1:6, 6:4 gewonnen.

Der äußerst formstarke Dimitrow wahrte seine weiße Weste am Freitagabend durch ein 6:1, 6:1 gegen den Spanier Pablo Carreno Busta, der nach dem ersten Spieltag für seinen verletzten Landsmann Rafael Nadal (Nr. 1) eingesprungen war.

Thiems Halbfinal-Traum beendet

Goffin hatte in diesem Jahr rund zwei Monate wegen einer Knöchelverletzung pausieren müssen. Die Blessur erlitt er bei einem Sturz in die Courtbegrenzung in seinem Drittrundenmatch bei den French Open. „La Goff“, Sohn eines Tenniscoaches aus Lüttich, verpasste daraufhin unter anderem das Wimbledon-Turnier.

Gegen Thiem gewann der Belgier nach einem schnellen 0:3-Rückstand fünf Spiele in Folge und holte sich wenig später mit einem spektakulären Passierschlag den ersten Satz.

Der zweimalige French-Open-Halbfinalist Thiem hatte Probleme mit seinem linken Knie und ließ sich danach behandeln. Doch Goffin, der mit seinem Heimatland auch im Davis-Cup-Finale gegen Gastgeber Frankreich (24. bis 26. November) steht, behielt vor rund 12.000 Zuschauern in der o2-Arena kühlen Kopf. 

In seinem Auftaktmatch hatte Goffin Branchenprimus Nadal in drei Sätzen niedergerungen und danach von seinem „größten Sieg“ gesprochen. Der Spanier hatte nach der Partie wegen einer Knieverletzung seinen Rückzug vom Turnier erklärt und seine Saison vorzeitig für beendet erklärt.

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