Bittere Pleite nach Krimi! Zverev unterliegt Federer

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Alexander Zverev darf trotz einer Niederlage im Generationenduell gegen Roger Federer noch auf den Halbfinal-Einzug beim ATP-Finale hoffen.

Der Hamburger benötigt nach dem 6:7 (6:8), 7:5, 1:6 gegen den Schweizer Superstar am abschließenden Gruppenspieltag allerdings einen Sieg für den Sprung in die Vorschlussrunde.

Entscheidendes Spiel

Am Donnerstag trifft Zverev, der gegen Federer im Tiebreak des ersten Durchgangs einen Satzball vergab, im entscheidenden Spiel der Turnier-Debütanten auf Jack Sock (USA/Nr. 8).

„Ich bin sehr positiv gestimmt. Wenn ich mein Niveau halte, habe ich sehr gute Chancen im Halbfinale zu stehen“, sagte Zverev.

Auch Federer zollte dem Aufsteiger des Jahres Lob: „Sascha ist ein wunderbarer Typ und ein großartiger Spieler. Das war ein hartes Spiel, ich musste eine Menge Defensivarbeit leisten“, meinte der „Maestro“.

Federer indes qualifizierte sich bei seiner 15. Teilnahme an der inoffiziellen Tennis-WM bereits zum 14. Mal für das Semifinale – und das als Sieger der Boris-Becker-Gruppe.

Als letzter deutscher Profi hatte 2003 Rainer Schüttler unter den letzten Vier bei der inoffiziellen Tennis-WM gestanden, er war dort aber gescheitert.

Viele Fehler

Vor 17.000 Zuschauern konnte Zverev, der in diesem Jahr bis dato zwei von drei Duellen gegen Federer gewonnen hatte, gleich im ersten Spiel drei Breakbälle nicht nutzen.

Die Spieler leisteten sich zu Beginn viele ungewohnte Fehler, erst allmählich wurde das Niveau besser. Im Tiebreak vergab Zverev (20) eine 4:0-Führung – und wenig später einen Satzball.

Mit einer verschlagenen Vorhand ermöglichte er Federer dann den Gewinn des ersten Durchgangs.

Grandioser Kampf

Und der achtmalige Wimbledongewinner nutzte das Momentum und nahm Zverev unmittelbar im Anschluss gleich den Aufschlag ab. Der Youngster kämpfte sich aber grandios zurück und holte sich Satz zwei.

In der Folge glückten Federer gleich zwei vorentscheidende Breaks zum 4:1.

Der 36-Jährige trifft am Donnerstag auf Marin Cilic (Nr. 5), der nach zwei Niederlage das Halbfinale nicht mehr erreichen kann. Bei einem Erfolg des Kroaten gegen Sock hätte sich Zverev bereits am Dienstag mit einem Sieg über Federer für das Semifinale qualifizieren können.

Doch der Amerikaner setzte sich mit 7:5, 2:6, 7:6 (7:4) durch und wahrte seine Halbfinal-Chance.

Großer Respekt

Zverevs Respekt vor Federer jedenfalls ist immens. Doch aus der reinen Bewunderung ist längst ein kameradschaftliches Miteinander geworden. 

Beim Laver Cup in Prag vor ein paar Wochen wurde das europäische Siegerteam um Zverev und Federer zur eingeschworenen Gemeinschaft.

„Wir hatten einfach tierisch viel Spaß. Und plötzlich hatte ich auch den Coach Federer, der hinter mir an der Bank stand und mir Tipps gab. Verrückt“, erzählte Zverev im Focus.

Die Handynummern sind längst ausgetauscht. „Roger ist einer der nettesten und besten Typen auf der Tour“, schwärmte der Hamburger weiter.

Als Federer das erste Mal am Saisonabschluss-Turnier (2002) teilnahm, war Zverev gerade einmal fünf Jahre alt. Als der Schweizer sein erstes Profimatch auf der Tour spielte, zählte der jüngere der Zverev-Brüder 15 Monate.

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