Graphic Novel: Nick Cave – der Mann fürs Schwarze

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Wir sind eine Band aus Australien. Ach, wirklich? Macht ihr was mit Didgeridoos?

Aller Anfang ist schwer, auch der von Nick Cave. Mit Punkrock wollte er in den 70er Jahren der Enge seines Heimatkaffs Warracknabeal entkommen. Heute ist er Rockstar und wird weltweit für seine Talente verehrt: als Komponist und Schauspieler, Autor von Drehbüchern und Romanen. Auf dem Weg dorthin musste Cave seine Dämonen bezwingen. Das Sterben seines Vaters, die Heroinsucht, zuletzt der Tod des 15-jährigen Sohnes. Ein Leben voller Schmerz und Schwärze, nun eingefangen in einer Comic-Biografie, so mitreißend und fiebrig wie ein guter Cave-Song.

Nick Cave, lebende Legende

Gelungen ist dieses Kunststück Reinhard Kleist. Der Berliner, Jahrgang 1970, hat vor ein paar Jahren schon mit einer Graphic Novel über Johnny Cash Aufsehen erregt. Die Rechte an „Cash – I See A Darkness“ wurden in 27 Länder verkauft, nach Brasilien, Israel, Indonesien.

Nick Cave Kleist 2

InfokastenFür sein neues Werk hat er viel Cave gelesen und gehört sowie mit Weggefährten gesprochen. Und er hat den Meister mehrmals persönlich getroffen. „Meine ersten Konzepte bedachte er nur mit einem ‚Ist in Ordnung'“, erinnert sich Kleist. „Was mir schnell klarmachte, dass ich einen anderen Weg gehen musste. Mythologischer, legendenhafter.“ Und so betet Kleist eben nicht chronologisch eine Vita herunter, sondern verwebt in einem fast rauschhaften Zeichenstil in Schwarz und Weiß die Kunst und die Gedankenwelt von Cave mit seinem Werdegang.

Auch der Takt der Veröffentlichung passt: Cave feiert im September seinen 60. Geburtstag und tourt ab 7. Oktober durch Deutschland. Zudem klärt Kleist die Frage, warum Nick Cave singt. Weil er anfangs kein Instrument spielen konnte. 

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