Möglicher Porsche-Ausstieg: „Müssen Sinnhaftigkeit prüfen“

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Wie geht es mit der LMP1-Klasse der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2018 weiter? Noch immer schwebt das Damoklesschwert eines möglichen Porsche-Ausstiegs über der Topkategorie. Nachdem Ende 2016 bereits Audi seinen Rückzug erklärte, würde das bedeuten, Toyota wäre für mindestens zwei Jahre einziges Werksteam in der LMP1. Ein Schreckensszenario für die oberste Klasse des Sports.

Auf das LMP1-Programm von Porsche angesprochen, gibt sich dessen Leiter Fritz Enzinger schmallippig: „Wir entscheiden in den nächsten zwei Wochen, wie es bei uns weitergeht und werden dies auch umgehend verkünden. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen.“ Der Steirer atmete jüngst bei der Kult-Rallye Ennstal-Classis Heimatluft. „Es gibt grundsätzlich keine schönere Rallye“, schwärmt er.

Für Enzinger ist das „Heimrennen“ im Ennstal ein Fixpunkt im Kalender und eine willkommene Abwechselung zum stressigen Job: „Wenn Neil Jani fährt und ich daneben sitze, ist das mehr als entspannend. Wenn ich dann aus dem Auto aussteige und auf mein Handy schaue, ist es wieder vorbei. Aber das sollte man halt nicht machen. Eigentlich sollte man das genießen, aber aufgrund der derzeitigen Situation ist das nicht möglich.“

Damit spricht er die fragile Zukunft der LMP1 an. Diese steht mit nur zwei Herstellern auf tönernen Füßen. Peugeot zeigt zwar Interesse an einem Einstieg zu sein. Doch ein Comeback ließe sich frühestens 2020 realisieren. Ob Porsche bis dahin durchhält, ist mehr als fraglich. „Ich denke das Problem der LMP1 ist, dass Nissan den Einstieg vor zwei Jahren nicht geschafft hat und Audi voriges Jahr ausgestiegen ist“, gibt Enzinger zu.

„Wenn das nicht passiert wäre, hätten wir jetzt vier Hersteller und keine derartigen Diskussionen. Aber da sind eben zwei Dinge zusammengetroffen und jetzt stehen wir zu zweit da. Und für diese Summen zu zweit gegeneinander anzutreten ist die Sache, deren Sinnhaftigkeit wir gerade prüfen“, sagt der Porsche-Teamchef weiter und lässt einen Ausstieg offen. Eigentlich hatte der Vorstand ein Engagement bis Ende 2018 beschlossen.

Doch einige Gründe sprechen für einen vorzeitigen Ausstieg. Einer davon liegt im künftigen LMP1-Reglement. Enzinger betont allerdings: „Wir haben beim Programm für 2020 mitgearbeitet. Darum sind auch von unserer Seite Ideen eingeflossen, was schlussendlich in einem Plug-In-Antriebskonzept endete. Man muss aber in nächster Zeit einmal detaillieren, wie das genau ausschauen soll. Aber die Idee ist nicht schlecht.“

© Motorsport-Total.com

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