Links und Tipps zu Zoll, Sicherheit und Garantien: Das sollten Sie beim Einkauf in chinesischen Online-Shops beachten

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Es gibt im Internet inzwischen zahlreiche Portale, über die man Artikel direkt in China kaufen kann. Unüberschaubar ist das Angebot für technische Artikel, auch Ersatz- und Kleinteile, die vor allem für Bastler interessant sind. Aber auch Kleidung gibt es in endloser Auswahl direkt aus Fernost. Die entscheidende Frage ist: Lohnt sich das?

Schnäppchen beim China-Shopping macht man durch den Kauf von No-Name-Produkten, die – darauf sollte man achten – in etwa die gleiche Qualität wie bekannte Markenprodukte haben. Wer dagegen beispielsweise einen neuen Prozessor  für den Computer oder ein bestimmtes Datenkabel sucht, kann recht günstig einkaufen. Bei Bekleidung allerdings sollte man sich das genau überlegen. Im Internet kursieren unzählige Fotos von vermeintlichen Designerkleidern, die in China günstig nachgeschneidert wurden – das Ergebnis auf diesen Bildern ernüchternd. Zudem kann ein Abendkleid für 25 Euro, das auch noch importiert werden muss, kaum etwas taugen. Daran verdient kein Mensch etwas. Nicht zu vergessen sind mögliche Schadstoffe in Farben oder Fasern. Wem solche Qualitätskriterien gänzlich egal sind, der kann auch in Deutschland ziemlich billig einkaufen.

Das „China-Shopping“ ist aber noch in der Entwicklung und wird insbesondere bei technischen Geräten immer interessanter. Laut Ronald Eikenberg von der Computer-Zeitschrift c’t sind Bewertungskanäle und -seiten im Kommen, wo man sich über die Qualität von No-Name-Produkten informieren kann. Eine davon ist beispielsweise diese Seite, auf der es um Kopfhörer geht. 

In diesen Internet-Shops hat stern TV für den Test eingekauft:

Weitere Shops finden Sie über eine simple Suche über eine Suchmaschine, zum Beispiel mit der Eingabe China+Shopping. Auf einigen Seiten lässt sich die Sprache auf „Deutsch“ umstellen, andere bieten nur Englisch an.

 

Aliexpress

Aliexpress ist eine chinesische Homepage. Sie ist das Endkundenportal der Konzernmutter Alibaba, die den Großhandel bedient und ein global Player ist.

 

DealExtreme

Der Firmensitz von DealExtreme (abgekürzt: dx.com) ist nicht auszumachen, aber die Produkte kommen weitgehend aus China.

 

Wish

wish.com ist ein amerikanisches Portal, vergleichbar mit Amazon, allerdings stammen hier die meisten Anbieter aus China.

 

Banggood

Banggood.com hat seinen Sitz laut Homepage in London, allerdings kommen die Produkte auch hier fast alle aus China.

Gearbest

Gearbest.com hat lt. Homepage seinen Sitz in Alicante. Aber die Produkte kommen trotzdem fast alle aus China.

Der Zoll

Auf Produkte die auch für den privaten Gebrauch in die EU transportiert werden, fallen ggf. Einfuhrumsatzsteuer und Einfuhrabgaben (Zoll) an. Das hängt davon ab, wie der Versender die Lieferung deklariert und ob der Zoll die Lieferung stoppt. Detaillierte Informationen dazu finden Sie auf dieser Seite des Zolls.

Die Einfuhrabgaben

Die Berechnung der Einfuhrabgaben – landläufig als Zollgebühren bezeichnet – ist kompliziert: Bei der Berechnung wird jede anfallende Abgabenart (z.B. Tabaksteuer, Zoll und Einfuhrumsatzsteuer) einzeln berechnet und zu einer gesamten Einfuhrabgabe aufsummiert. Je nach Produkt, Beschaffenheit und Wert kann die ganz unterschiedlich ausfallen, etwa 12 Prozent bei Kleidungsstücken oder 0 bis 14 Prozent bei technischen Geräten – je nach Wert. Das ist nach festen Abgabensätzen geregelt. Näheres dazu finden Sie auf der Seite des Zolls. Die zusätzlichen Kosten werden in der Regel vom Paketdienst erhoben, sofern der Zoll ein Produkt bei seiner Stichprobe „erwischt“.

Kostenlose Berechnungs-App

Mit dieser kostenlosen App „Zoll und Post“ vom Bundesfinanzministerium können Sie individuell errechnen, was bei einer Bestellung aus dem Ausland an Zusatzkosten voraussichtlich anfällt bzw. anfallen würde. Zudem gibt die App für die unterschiedlichsten Warengruppen Hinweise auf wichtige zollrechtliche Bestimmungen – und warnt Sie vor den Gefahren, die von manchen Produkten ausgehen können.

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CE-Kennzeichnung

Eine weitere Hürde bei der Einfuhr von (meist technischen) Artikeln in die EU könnte eine fehlende CE-Kennzeichnung sein. Die CE-Kennzeichnung soll die Übereinstimmung eines Produkts mit den in der EU geltenden Produktsicherheitsvorschriften sicherstellen. Artikel, für die eine CE-Kennzeichnung verpflichtend ist, aber keine haben, dürfen offiziell nicht importiert werden. Sie werden beim Zoll entweder zurückgeschickt oder vernichtet. Das kann beispielsweise gerade bei Notebooks ein Problem werden. In den China-Shops ist in der Regel nicht erkennbar, ob ein Gerät mit einem CE-Zeichen ausgestattet ist. Und selbst wenn ein CE-Zeichen auf dem Karton angebracht ist – es muss streng genommen auch auf den Produkten sein. Da die Beamten bei der großen Menge an Waren aber nur Stichproben machen können, sind auch im stern TV-Test einige Pakete ohne Prüfung durch den Zoll und somit angekommen. Wenn durch ein nicht CE-gekennzeichnetes Gerät ein Schaden entsteht (z.B. Feuer), haften Versicherungen nicht. Kleidung benötigt übrigens kein CE-Zeichen.

Beschädigungen, Widerruf, Garantie: Ihre Rechte im Überblick

Einen ausführlichen Fragen-Antworten-Katalog zum Thema „Online-Shopping im Ausland“, auch zu Fragen der Rückgabe oder Gewährleistung, finden Sie hier auf der Website der Computerzeitschrift c’t (Heise).

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