Zverev siegt im deutschen Krimi

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Alexander Zverev zeigte kaum eine Regung, als er nach einer Zitterpartie von mehr als zwei Stunden im Halbfinale stand. Mit dem rechten Zeigefinger signalisierte er, dass der letzte Schlag von Jan-Lennard Struff ins Aus gegangen war, dann ging er vor ans Netz und umarmte seinen starken Gegner.

Erst als er sich beim Schiedsrichter bedankte, huschte dann doch noch ein Lächeln über das Gesicht des 20 Jahre alten Hamburgers, der bei den BMW Open in München als einziger Deutscher im Halbfinale steht.

Es war ein hartes Stück Arbeit. Genau 2:13 Stunden benötigte Zverev, um den gleichwertigen Struff mit 3:6, 7:6 (7:3), 7:6 (7:5) zu besiegen. „Es tut mir sehr leid für Struffi“, sagte er in einer ersten Reaktion.

Fünf Punkte in Serie zum Sieg

In der Tat war zwischen der Nummer 20 und der Nummer 48 der Welt kaum ein Unterschied auszumachen. Allerdings: Als es darauf ankam, verließ Struff die Präzision in seinen Schlägen. Im Tiebreak des dritten Satzes schenkte er, nachdem er einen Rückstand von 2:5 aufgeholt hatte, Zverev mit zwei Fehlern den Sieg.

Der favorisierte, an Nummer drei gesetzte Zverev ist als letzter von zehn gestarteten Deutschen noch im Turnier und trifft nun im Halbfinale auf den an Nummer zwei gesetzten Roberto Bautista Agut.

Der Spanier hatte deutlich mit 6:3, 6:3 den Siegeszug des Qualifikanten Yannick Hanfmann beendet. Struff muss sich mit einem Preisgeld von 13.970 Euro trösten und der Aussicht, dass er in der kommenden Weltrangliste voraussichtlich auf Rang 43 stehen wird – so weit oben wie noch nie in seiner Karriere.

Qualifikant Hanfmann chancenlos

Qualifikant Hanfmann hatte zum ersten Mal überhaupt im Hauptfeld eines ATP-Turniers gestanden. Der 25 Jahre alte Karlsruher wehrte sich gegen den Sandplatzspezialisten Bautista Agut mit Mut und nach Kräften, war aber am Ende doch chancenlos. „Heute hat man gesehen, dass es einen Unterschied gibt zwischen Leuten in den Top 20 und mir“, sagte er nach dem 1:07 Stunden dauernden Match.
  

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