Rettungsplan gescheitert: Alitalia-Führung stellt Weichen für Insolvenzverfahren

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ROM – Nach dem Scheitern eines Rettungsplans am Widerstand der Mitarbeiter will die Führung der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia bei der Regierung in Rom einen Antrag auf Sonderverwaltung einreichen. Damit stellt sie nach einem Treffen mit Aktionären die Weichen für ein Insolvenzverfahren.

Der Flugbetrieb laufe zunächst weiter, teilte das Unternehmen am Dienstag weiter mit. Sobald dem Antrag stattgegeben ist, ernennt die Regierung in Rom einen oder mehrere Sonderverwalter, die prüfen, ob es eine Überlebenschance für die Fluggesellschaft gibt oder ob sie abgewickelt werden muss.

Der Gesellschafter Etihad erklärte, um das Überleben des Unternehmens zu sichern, sei eine weitreichende Restrukturierung nötig. «Ohne die Unterstützung aller Beteiligten sind wir nicht bereit, weiterhin zu investieren", sagte Etihad-Chef James Hogan. Etihad ist seit 2014 an Alitalia beteiligt.

Eine Million Verlust pro Tag

Alitalia fliegt derzeit eine Million Euro Verlust am Tag ein. Dem Unternehmen droht das Aus, nachdem sich die Mitarbeiter Anfang vergangener Woche gegen einen Rettungsplan ausgesprochen haben, der unter anderem Einschnitte bei Stellen und Gehältern vorsieht. Nun stehen mehr als 12'000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Die Regierung in Rom hat zwar einen Überbrückungskredit im Volumen von bis zu 400 Millionen Euro gewährt. Sie zeigt aber kein Interesse, sich an einer weiteren Kapitalerhöhung für die Fluglinie zu beteiligen.

Zudem wächst in der Bevölkerung der Widerstand an weiterem Staatsgeld für das Unternehmen, das im abgelaufenen Jahrzehnt bereits sieben Milliarden Euro erhalten hat. Auch europäische Konkurrenten wie die Lufthansa oder der Billigflieger Norwegian Air winkten ab. (SDA)

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