TV-Ausblick: Eltern allein zu Haus – Frau Busche

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Kinder werden größer und ziehen aus. Und dann heißt es «Eltern allein zu Haus». Unter diesem Titel waren in den vergangenen beiden Wochen bereits zwei Filme zu sehen, nun folgt der dritte und letzte Teil mit «Frau Busche», den das Erste am Freitag (7. April, 20.15 Uhr) zeigt.

Katrin Busche (Anna Schudt) wohnt in einem hübschen kleinen Stadthäuschen mitten in Hamburg, gemeinsam mit ihrem 19-jährigen Sohn Eric (Sven Gielnik). Der zieht nun zum Studium nach Kopenhagen, was zur Folge hat, dass Katrins Ex-Mann Daniel (Oliver Mommsen) wieder vor der Türe steht: Er will, dass sie auszieht, denn sein Hausboot wird zu klein für seine wachsende neue Familie.

Katrin kämpft außerdem mit dem Hund ihres verunfallten Vaters Hans (Walter Kreye) und den Problemen des alsbald zurückkehrenden Sohnes, dem der eigene unerwartet bevorstehende Nachwuchs sichtlich zu schaffen macht. Ihr erstes Date bei einer Teeverkostung mit dem Anwalt Stefan Hartmann (Tim Bergmann) verläuft auch nicht gerade romantisch. Dazu trägt sicher bei, dass er nach wie vor mit Dr. Sybille Merz (Christina Große) verheiratet ist, mit der Katrin als Physiotherapeutin beruflich zu tun hat.

«Katrin möchte sich nach dem Auszug ihres Sohnes ein neues Leben aufbauen, mit eigener Praxis und der Option, selbständig und unabhängig vom Geld ihres Ex-Mannes zu werden», zitiert das Erste Anna Schudt (43). «Katrin muss auf ihre eigenen Füße fallen und das Leben in die Hand nehmen. Mit allen Konsequenzen.»

Und davon gibt es einige, ganz nach dem Motto: Wo einst der Nachwuchs für Gemeinsamkeiten sorgte, herrscht auf einmal Leere. Dass es anderen Paaren nach dem Auszug der Kinder ähnlich ergehen mag, ist da kaum ein Trost. Der Zuschauer immerhin wird damit getröstet, dass der Regisseur Josh Broecker («Verliebt, verlobt, vertauscht», «Meine allerschlimmste Freundin») ordentlich aufs Tempo drückt und viel Sinn für Situationskomik besitzt.

Ständig klopft jemand an die Tür, ruft an oder platzt einfach gleich ins Zimmer herein, und dann fällt die Nichtschwimmerin Katrin auch noch in den Kanal. So mancher Dialog («Du bist der Engel, ich bin der Arsch») sitzt auch ganz gut, mit der Lösung der (zu) vielen Probleme hapert es jedoch.

Im Grunde hätte man daraus eine Serie basteln können – Stoff zum Weitererzählen gäbe es genug. Die anderen beiden Ehepaare («Die Schröders», «Die Winters») dieser Trilogie tauchen hier ebenfalls wieder auf, wenn auch nur in der Szene mit der Abiturfeier – die in allen drei Filmen zu sehen ist. Da hätte man gerne noch mehr Querverbindungen herstellen dürfen.

Es ist aber schon erstaunlich, wer sich hier mit wem anfreundet oder eine neue Beziehung eingeht – selbst Opa Hans findet in Gisela (Barbara Focke), der Mutter von Stefan, eine neue Partnerin. Frau Busche wird von Anna Schudt als leicht chaotische, aber grundsympathische und leicht überforderte Mutter sehr überzeugend gespielt. Am Ende landet sie wieder im Wasser, diesmal in einem Schwimmbad – und dort lernt Frau Busche endlich zu schwimmen. Oder besser gesagt: sich frei zu schwimmen.

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