Vor Sylter Kulisse: Nord, Nord, Mord – Clüver und die tödliche Affäre

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Meistens müssen Kommissare im Fernsehen «nur» einen Täter finden. In der neuen Ausgabe von «Nord, Nord, Mord», die an diesem Montag (20.15 Uhr) im ZDF gezeigt wird, reicht das nicht aus: Denn auch von der Leiche fehlt lange jede Spur.

Doch eine Putzfrau ist sich sicher: Sie hat sie im Gartenteich gesehen – und daher die Polizei alarmiert. Als die eintrifft, ist die Leiche nicht mehr da, von einem Verbrechen keine Spur. Ermittelt wird dennoch – und wie sich herausstellt, ist das auch gut so.

Denn mit jeder Minute von «Clüver und die tödliche Affäre» wird deutlich: In der Idylle von Sylt ist jeder mit jedem verbandelt – und Motive für Straftaten gibt es genug. Den Ermittlern rund um Theo Clüver (Robert Atzorn, 72, «Unser Lehrer Dr. Specht») eröffnet sich ein komplexes Netz, in das der Kommissar plötzlich selbst verstrickt ist. Denn die Sylt-Rückkehrerin Bernadette Kipling (Annette Frier, 43, «Danni Lowinski») verdreht dem Kommissar den Kopf – und ist zugleich bald die Hauptverdächtige. Ein Hinweis lässt vermuten, dass es sich bei dem Toten um Bernadettes vermissten Mann handeln könnte.

Der Bildhauer sei ein halbes Jahr zuvor mit einer Segeljacht vor der dänischen Insel Römö gekentert, glaubt man auf Sylt. Die Geschichte gerät ins Wanken, als Clüvers Kollegen Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk, 41, «Stromberg») und Ina Behrendsen (Julia Brendler, 42) für Ermittlungen nach Dänemark fahren. Doch erst, als das Team die Verdächtigen gegeneinander ausspielt, nähert es sich der wahren Lösung des Falls.

Immer mehr Verstrickungen, mehr Intrigen, viele Themen: Clüvers neuer Fall ist bis zum Ende schwer zu durchschauen. Ganz souverän wirken auch die Ermittler dabei nicht. Auch ihnen fällt es schwer, alle möglichen Alternativen in jeder Situation durchzuspielen. Doch genau das – eine nicht nur perfekt ermittelnde Polizei – verhilft dem «Clüver»-Krimi» von Regisseur Christian Theede zu Spannung und Charme.

Sicher wäre nicht jede Wendung nötig, die Handlung ließe sich auch in weniger als 90 Minuten erzählen. Aber der Film schafft es so, viele verschiedene Stimmungen abzudecken. Spannend, romantisch, lustig, berührend, das alles steht harmonisch nebeneinander – weil die Schauspieler gut auf ihre Rollen passen. Robert Atzorn gibt den ernsten, besonnenen Kommissar, Oliver Wnuk den tollpatschigen für die amüsanten Momente. Annette Frier ist derweil mit Charme, Ruhe und auch wütender Trauer präsent.

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